Die Sehnsucht fühlte sich an wie eine kleine, zarte Flamme in mir.
Bereits in meiner Kindheit wurde mir so manche Gottesbegegnung geschenkt, die für meinen weiteren Lebensweg richtungsweisend war.
Folgende Erfahrung ist mir lebendig in Erinnerung geblieben: Dass ich für Jesus brenne, habe ich als 8-Jährige bewusst das erste Mal im Religionsunterricht bemerkt. Einmal hat der Herr Pfarrer uns Kindern mit einer Zeichnung an der Tafel erklärt, was bei der Erstkommunion geschieht. Er zeichnete ein Kind, das gerade die Hostie empfängt und dabei von einem Lichtschein eingehüllt wird. „Der Lichtschein ist Gott“, sagte er, „wir werden EINS mit Gott.“ Dieses Bild „leuchtete mir ein“. Es begann in meinem Herzen eine Sehnsucht zu „brennen“. Es war eine Sehnsucht danach, mit Gott „eins“ zu sein, so wie Jesus mit dem Vater „eins“ ist.
Diese Sehnsucht fühlte sich an wie eine kleine zarte Flamme in mir. Sie verließ mich nicht mehr. Mit den Jahren wurde sie immer stärker. In dieser Flamme war Jesus selber spürbar in meinem Herzen.
In mir wuchs der Wunsch, Religionslehrerin zu werden, um vielen Kindern von Jesus erzählen zu können. Damit auch ihnen ähnliche Erfahrungen ermöglicht werden und sie die Liebe Gottes in ihren Herzen spüren können, so wie ich sie spüren darf.
Inzwischen unterrichte ich bereits im 18. Dienstjahr und spüre dieses Feuer der Begeisterung in den Kindern. Ich spüre es, wenn sie gespannt und fasziniert Erzählungen aus der Bibel hören. Ich spüre es, wenn ihnen plötzlich „aufleuchtet“, was das Wort Gottes mit ihrem Leben zu tun hat. Ich spüre es, wenn ich bemerke, wie ihre Freundschaft mit Jesus wächst.